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Die UnfertigenNeben den durch die Faschisten verfemten und verfolgten Lyrikern, die eine Würdigung ihres Lebens und Wirkens in der Reihe des Poesiealbums erfahren (—> Die Verfemten) sowie Ausfällen von Heften zu DDR-Zeiten und damit verbundene Diskriminierung von Dichtern durch die Intoleranz und Engstirnigkeit von Entscheidungsträgern (—> Die Verhinderten) gibt es eine dritte Gruppe von Autoren, die aus anderen Gründen in der Reihe unberücksichtigt waren oder noch sind.
Selbst völlig "unschuldig", wurden einige Autoren Opfer einer Sperre, die nach der sog. Republikflucht von Herausgeber Jentzsch über die von ihm fertiggestellten Hefte bzw. Manuskripte verhängt worden war: Ingeborg Bachmann (AT) war als Poesiealbum 12? lt. Richard Pietraß druckfertig; wurde wegen der »Republikflucht« von Jentzsch kurzfristig ersetzt. —> (Pa 350) Thomas S. Eliot (US/GB): war als Poesiealbum 123 in Auswahl von Herausgeber Bernd Jentzsch fertiggestellt [2]. Lt. Nachfolger Richard Pietraß existierten schon die Druckfahnen. Das Heft wurde wegen evtl. Rechte an der Auswahl nach der sog. »Republikflucht« von Jentzsch ersetzt. Marie Luise Kaschnitz war als Poesiealbum 12? von Herausgeber Bernd Jentzsch schon fertiggestellt [lt. Nachfolger Richard Pietraß], wurde wegen der »Republikflucht« von Jentzsch ersetzt. —> Pa 340
Vom Verlag Neues Leben waren in einer Vorschau (Jahresankündigung in Pa 268, Jan. 1990, bzw. Pa 34 (2.), Apr. 1990) noch für 1990 die folgenden Hefte angekündigt worden. Wegen Einstellung der Reihe im August konnten diese 4 Hefte dann jedoch nicht mehr erscheinen: George Brassens (FR) als Poesiealbum 276
Aber auch in der »Neuzeit« gab es durch unvorhergesehene und tlw. unbekannte Umstände Ausfälle an geplanten Heften: Hermann Kasack war als ehem. Potsdamer und wegen seiner weitestgehend unbekannten Lyrik zunächst für die Wiederaufnahme der Reihe im Jahr 2002 unter Mitwirkung des Potsdamer Literaturkollegiums für Heft 277 vorgesehen. Diese angestrebte Zusammenarbeit versandete; mit dem Einstieg des Ur-Gründers der Reihe Bernd Jentzsch als Herausgeber 2007 und den vielfachen Bindungen des Wilhelmshorster Verlegers zu Peter Huchel – persönlich wie editorisch – wurde Huchel vorgezogen; Kasack erschien später. —> Pa 291
Christine Busta war als eine der drei großen österreichischen Dichterinnen des vorigen Jahrhunderts als Heft 316 fertiggestellt. Nach der Auswahl (Jürgen Israel; hatte schon zu DDR-Zeiten in der Lyrik-Reihe des St. Benno-Verlags ein Heft zur Busta ediert) und Heftgestaltung sowie erfolgreichem Andruck mußte das Heft aG. unrealisierbarer Lizenzforderungen aus der Druckerei zurückgezogen werden.
Ursula Krechels Heft war nach Planungen des damaligen Herausgebers Richard Pietraß zu DDR-Zeiten in Vorbereitung; durch Pietraß’ Ausscheiden aus dem Verlag Neues Leben wurde das schon in Verhandlung mit der westdeutschen Autorin befindliche Projekt damals aus bisher unbekannten Gründen beendet. Lothar Kusche war in der DDR bekannt als Feuilletonist, Satiriker und Lyriker: Ein Heft mit Biskupek als Herausgeber kam nach Sichtung der Quellenlage nicht zustande. André Schinkel war als Heft 304 vorgesehen; lehnte anläßlich einer Lesung seiner Gedichte in Suhl (17.7.2013) eine Veröffentlichung im Poesiealbum aus persönlichen Gründen ab. Nach dem überaus erfolgreichen Länderheft zu Neuseeland entstand mit dem Herausgeber Axel Vieregg die Idee, ein Heft mit dem populärsten Lyriker Vincent O'Sullivan (NZ) zu erstellen. Dieses Vorhaben konnte der Auswähler nach dem Quellenstudium nicht erfüllen. Uwe Timm, erschien mit seiner frühen Lyrik in der westdeutschen Schwesterreihe Zeitgedichte; er lehnte eine Erweiterung und Aktualisierung als Poesiealbum ab [Lesung AdK 5.9.17]. Michael Wüstefeld sollte das Heft 337 erhalten; lehnte zu Beginn der Vorbereitung eine Aufnahme in die Reihe ohne Begründung ab. (Ein Beitrag in der österr. Zeitschrift Literatur und Kritik läßt aber bestimmte Motive zu seinem Verzicht vermuten.)
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